Petraching

Im Graflinger Tal


Petraching
ist eine kleine und alte Ansiedlung im Graflinger Tal im Landkreis Deggendorf in Bayern. Die "-ing Orte" gehen auf Ansiedlungen im Frühmittelalter (ca. 700 - 1050) zurück. Das "Topo-geographisch-statisches Lexikon vom Königreiche Bayern" aus dem Jahr 1832 listet den Weiler Petraching als Parochialort von Grafling mit 4 Häusern und 25 Einwohner, eine 3/4 Stunde von Grafling entfernt.

Fundstücke:
Die älteste gefundene Erwähnung von Petraching ist im Matrikelbuch (1614 - 1636) der Gemeinde Grafling gleich auf der ersten Seite. Hier wird im Jahr 1614 die Taufe einer Ursula aus dem "Örtl de petraching" notiert.

In einem Bericht der Passauer Zeitung vom 28. Oktober 1859 über den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Bezirk des kgl. Landgerichts Deggendorf werden auch die Ortschaften Petraching und Eitsberg aufgeführt.

Am 5.4.1872 berichtet der Deggendorfer Donaubote aus den öffentlichen Verhandlungen des k. Bezirksgericht Deggendorf über das "Urtheil des kgl. Landgerichts Deggendorf vom 20. Januar 1872" in Sachen des Tagelöhners J. Haller von Petraching wegen Schulversäumis seines Sohnes Max. Der "Schuldausspruch und Kostenpunkte" werden vom Bezirksgericht bestätigt, die Strafe aber auf 3 Tage Haft festgelegt.

1876 ist Petraching durch einen Prozess vor dem Schwurgericht in Straubing wieder in der Zeitung: Dobler Alois, zuletzt Pächter einer Marketenderhütte bei Petraching, ist "im Wirtshause zu Kleintiefenbach" mit dem Xaver Stocker, Marketender von Alberting, wegen "geschäftlicher Interessen" in Streit geraten. Als dieser ihn auf dem Weg nach Petraching verfolgte wurde er "durch einen die Schlüsselbeinschlagader durchschneidenden Stich in die Brust fast augenblicklich" getötet. "Wegen Verbrechens der Körperverletzung beim Vorhandensein mildernder Umstände" wurde Dobler Alois zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.